Familienfreundlichkeit und Wachstum (Interviewauszüge)

Stefan Birk

(Interview durch Silke Güttler, berufundfamilie Service)

 

 

Da wir in der Praxis immer wieder Unternehmen begegnen, die den Einstieg in die neue Arbeitswelt durch Massnahmen zur Familienfreundlichkeit beginnen, veröffentlichen wir ein Interview zum Thema Familienfreundlichkeit in Unternehmen in Auszügen.

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berufundfamilie:

 

Also ist ihr Vorschlag, die Attraktivität durch eine Initiative für Familienbewusstsein zu steigern. So können die Unternehmen weiter wachsen und es siedeln sich auch neue attraktive Unternehmen an?

 

 

Birk:

 

Exakt. Schauen Sie sich die Struktur der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern an: Die meisten Unternehmen sind mittelständisch, es gibt nur wenige wirklich große Unternehmen. Keiner der großen Konzerne hat seinen Sitz in Mecklenburg-Vorpommern. Während große Unternehmen oft mit sündhaft teuren „Employer Branding“-Programmen auf sich aufmerksam machen oder einige Firmen im nahe gelegenen Hamburg zum Beispiel mit schicken Büros und Tischkicker zu punkten versuchen, ist das m. E. alles keine Option für die meisten Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Da muss man schon mit klugen Ideen und echten Inhalten gegenhalten.

 

 

berufundfamilie:

 

Und was genau könnten die Unternehmen tun?

 

 

Birk:

 

Man muss es den Mitarbeitern ermöglichen, ihre ganz individuelle Lebensqualität zu verbessern. Das kann man natürlich durch hohe Gehälter machen – also mit anderen Worten: man zahlt „Schmerzensgeld“ für lange Pendelzeiten, unpraktische Arbeitszeiten, etc. Aber es ist nicht zu erwarten, dass die Gehälter hier in Mecklenburg-Vorpommern flächendeckend attraktiver gestaltet werden können als in den Metropolen.

 

Man kann aber auch direkter vorgehen – z. B. durch Maßnahmen zur Verbesserung des Familienbewusstseins. Was oftmals den Vorteil hat, gar nicht so teuer zu sein für das Unternehmen. Zum Beispiel kann man durch kluge organisatorische Lösungen zur Arbeitszeit oder zum Arbeitsort viel erreichen. Es muss eben nicht immer der berühmte „Betriebskindergarten“ sein. Und noch etwas sollte man beachten: Man darf das nicht im stillen Kämmerlein machen, sondern nach dem Motto vorgehen: „Tue Gutes und rede darüber!“ Das haben viele Unternehmen bereits verstanden und bewerben sich für das Siegel der berufundfamilie.

 

 

berufundfamilie:

 

Also Familienbewusstsein als Antwort der regionalen Unternehmen auf die Verlockungen aus den großen Städten?

 

 

Birk:

 

Warum nicht? Ich bin ja selbst ein gutes Beispiel. Ich habe in USA und in verschiedenen europäischen Ländern gearbeitet. Und eigentlich immer in Großstädten. Aber warum sollte ich deutlich höhere Lebenshaltungskosten in Kauf nehmen oder jeden Tag 2 bis 3 Stunden pendeln, wenn ich hier in Mecklenburg-Vorpommern auf sehr familienbewusste Bedingungen stoße und so viel zusätzliche Lebensqualität habe?

 

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Das vollständige Interview lesen Sie auf dem Blog der berufundfamilie.