Gastbeitrag: Wissensträger sind die Fachkräfte der Zukunft

Ing. Mag. (FH) Guntram Meusburger

Geschäftsführer, Meusburger Georg GmbH & Co KG

 

 

Immer mehr Unternehmen lernen selbstständige, begeisterungsfähige Mitarbeiter zu schätzen, die ihr Wissen und ihre Expertise einbringen wollen. Eine Entwicklung die ich mit Wohlwollen beobachte, denn bei Meusburger haben wir bereits vor über 20 Jahren den Wert um das Wissen und die Expertise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkannt, und nutzen diese wichtige Ressource seitdem intensiv.

 

    

Wissen gilt neben den drei klassischen Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital als vierter, unersetzbarer Produktionsfaktor. Management-Methoden für die herkömmlichen drei Faktoren sind in vielen Unternehmen weit verbreitet und werden tagtäglich angewendet. Für das Management von Wissen fehlen hingegen oftmals die Instrumente und auch das Bewusstsein der Eigentümer, Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür.

 

Grundvoraussetzung für den Erfolg unseres Wissensmanagements ist die Bereitschaft der Belegschaft das Wissen mit anderen zu teilen. Aufgrund unserer jahrelangen Arbeit mit Wissensmanagement hat sich dieses bereits im Unternehmen etabliert. Gerade langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die Arbeitsweise und wissen um die zahlreichen Vorteile. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren bereits vor Arbeitsantritt, dass Wissensmanagement bei Meusburger gelebt wird und bekommen bereits in den ersten Arbeitstagen eine  entsprechende Einschulung zu diesem Thema. Darin werden ihnen die Wissensmanagement-Methode und auch die Arbeitsweise von Meusburger vermittelt. Gerade bei unseren neuen Kolleginnen und Kollegen ist uns daher enorm wichtig, dass sie offen sind gegenüber Neuem und eine gewisse Begeisterungsfähigkeit mitbringen.

 

Mit unserer eigenen Methode des Wissensmanagements erfassen und verteilen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Wissen und entwickeln damit die gemeinsame Wissensbasis ständig weiter. Jeder dieser Wissensträger ist dabei Experte auf seinem Gebiet. Miteinander vernetzt ergänzen und verbessern sie sich und ihr Wissen gegenseitig. Die Teamfähigkeit und die Bereitschaft zusammen zu arbeiten, ist daher ein wichtiger Faktor bei der Auswahl unserer Fachkräfte. Damit einher gehen eine wertschätzende Art sowie eine lösungsorientierte Arbeitsweise – gerade im Bezug auf Probleme und anstehende Aufgaben. Wir wollen und schätzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Erweiterung der gemeinsamen Wissensbasis als Chance der gemeinsamen Weiterentwicklung sehen. Nur so können wir uns tagtäglich Schritt für Schritt weiterentwickeln und verbessern.

 

Ist das Wissen erst einmal in einem sogenannten Wissensdokument – kurz WiDok - erfasst, gilt es als gesichert, denn WiDoks dienen als eine Art Widerhaken. In WiDoks wird der jeweils aktuelle Wissensstand festgehalten, weshalb dieser dann nicht mehr verloren gehen kann. Widerhaken haben zudem einen großen Vorteil: Greifen sie erstmals, so können sie sich nur noch weiter nach vorne bewegen – nach hinten sind sie abgesichert. So ist es auch bei den Wissensdokumenten: das Wissen wird durch die ständige Erprobung im Alltag und die Weiterentwicklung immer mehr, aber nicht mehr weniger.

 

Ein besonderer Moment bei der Weiterentwicklung von Wissensdokumenten und somit der Wissensbasis eines Unternehmens findet bei Arbeitsgesprächen oder Meetings statt. Grundsätzlich können WiDoks als Grundlage für derartige Besprechungen dienen. Wird das WiDok beispielsweise zur Information vorab verteilt, können alle mit einem einheitlichen Wissensstand in das Arbeitsgespräch starten. Dadurch geht anfangs keine wertvolle Zeit verloren und das Meeting wird effizienter. Wird ein Wissensdokument bei einem Arbeitsgespräch herangezogen, erhöht sich zudem die Qualität und Effizienz der Gespräche beim Meeting. Es müssen keine Vermutungen und wagen Zahlen besprochen werden, sondern das Team kann sich auf die Fakten aus den WiDoks stützen und darauf basierend Entscheidungen und Handlungen ableiten. Oft entsteht bei den Arbeitsgesprächen im Dialog zwischen Wissensträgern weiteres Wissen, dass dann in der Folge wieder im entsprechenden Wissensdokument ergänzt wird. Gerade wenn in einem Meeting auf Basis von bestehendem Wissen Neues entsteht, ist dieses höchst wertvoll für alle Beteiligten sowie für das Unternehmen selbst.

 

Durch Wissensmanagement und die Arbeit mit Wissensdokumenten kann das Potenzial eines Unternehmens voll ausgeschöpft werden und durch den strategischen und organisierten Umgang mit der Ressource Wissen ist es möglich, das Unternehmen konsequent weiterzubringen. Ich möchte daher alle Studenten, Neulinge am Arbeitsmarkt und zukünftigen Fachkräfte ermutigen, sich mit der Thematik Wissensmanagement auseinander zu setzen, um langfristig davon zu profitieren. Zeigen Sie Offenheit, Begeisterungsfähigkeit, Teamfähigkeit sowie Weitblick und überzeugen Sie damit Ihre potenziellen zukünftigen Arbeitgeber. Denn Wissensträger sind die Fachkräfte der Zukunft!