Meusburger: Wissensmanagement für Entscheider (eine Buchbesprechung)

Stefan Birk


Das Thema „Wissensmanagement“ mag etwas in Verruf geraten sein, aber eines ist sicher: Unternehmen, die ein funktionierendes Wissensmanagement aufgebaut haben, sind der „Arbeit der Zukunft“ ein entscheidendes Stück näher gekommen. Warum? Ganz einfach, weil sie die Art der Zusammenarbeit von Grund auf verändert haben.    

Es lohnt sich deshalb, von dem Praktikerbuch „Wissensmanagement für Entscheider“ von Guntram Meusburger zu berichten. Hier wird im Gegensatz zu vielen anderen Veröffentlichungen weniger auf die theoretische Durchdringung des Themas oder auf die IT-technische Umsetzung fokussiert (soviel zu den Gründen des Scheiterns der bisherigen Wissensmanagement-Debatte), sondern auf das, was der Autor „Bewusstsein schaffen“ nennt: „Denn die Einführung eines funktionierenden Wissensmanagements ist viel weniger eine Frage der Technik, als vielmehr ein Thema der richtigen Führung.“

 

Meusburger weiß von was er spricht. Er führt mit der Meusburger Georg GmbH & Co. KG ein großes Familienunternehmen www.meusburger.com, das Zubehör für den Werkzeug- und Formenbau produziert und fast 1000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt. Und dieses Unternehmen praktiziert Wissensmanagement seit mehr als 20 Jahren ganz konkret.

 

Was ist also das Erfolgsmodell? Die Antwort auf diese Frage zeigt die enge Verbindung zum Thema „Arbeit der Zukunft“. Meusburger hat als Firma nicht einfach ein passendes IT-System erfolgreich eingeführt. Was im Kern in den vergangenen 20 Jahren erreicht wurde, ist nicht weniger als die Veränderung der Art wie im Unternehmen gearbeitet wird. Natürlich war in diesem Unternehmen schon immer Wissen wichtig und es wurde auch durchaus dokumentiert und genutzt. Was aber zusätzlich durch WBI ("Wissen besser integrieren") geschaffen wurde, ist eine Kultur des aktiven und offenen Gebrauchs des Wissens. Was voraussetzt, dass die Mitarbeiter einsehen, warum sie ihre (wertvollen) Wissensbestände der Allgemeinheit zur Verfügung stellen sollen. Dass dies nicht leicht ist, weiß auch Meusburger: „Um Wissensmanagement zu praktizieren, braucht es eine Geschäftsführung mit Weitblick, Geduld und Ausdauer, die bereit ist, den anfänglichen Aufwand in Kauf zu nehmen, um später von einem umso höheren Nutzen zu profitieren.“

 

Sympathisch bei diesem Buch: Es ist dem Thema angemessen praktisch formuliert und immer wieder mit ganz konkreten Hinweisen für die praktische Umsetzung angereichert. Und es ermutigt an mehr als einer Stelle die Führung, Eigeninitiative zu zeigen und das Thema einfach anzupacken. Wer sich noch weiter über die Methode informieren will, findet auf der Webseite www.wissen-besser-integrieren.at weitere Informationen.

 

Fazit: Für alle, die  praktische Tipps und Tricks sowie eine eingängige Methode suchen, um das Wissen im Unternehmen zu nutzen, ist diese Buch empfehlenswert. Für Leute, die es eher theoretisch mögen, eher nicht.